Freitag, 17. April 2009

Eine Immobilie schützt nicht vor Inflation

Eine aktuelle Studie, über die die FTD jüngst berichtete, bestätigt endlich, was feine Beobachter schon immer gewusst haben: Der Besitz einer Immobilie schützt nicht automatisch vor Wertverlust; eine Immobilie schlägt nicht automatisch die Geldentwertung.

Der demographische Faktor

Neben der landläufigen Weisheit, wonach nur die „Lage, Lage, Lage“ die Wertentwicklung einer Immobilie entscheidend beeinflusst, kommen weitere wichtige Faktoren hinzu. Der wichtigste ist – wie könnte es anders sein – der demographische Faktor.

Gegenden, aus denen Menschen tendenziell abwandern, entwerten sich. Für Deutschland heißt das, es gibt nur eine einzige Region, die seit über 30 Jahren immer teurere wird: München und sein Umland.

Seien wir ehrlich: Auch das überrascht nicht.

Donnerstag, 16. April 2009

US-Banken verdienen wieder Geld - wirklich?

Die Meldungen überschlagen sich: Nach Fargo und G Sachs verkündet auch JPMorgan einen Milliardengewinn. Man reibt sich verwundert die Augen.

War´s das mit der Finanzkrise?

Leider muss man nicht mal besonders genau hinschauen, um festzustellen, dass diese „Gewinne“ nur aufgrund neuer US-Bilanzregeln möglich sind. Statt hier noch strengere Maßstäbe anzulegen, wurden diese Bilanzregeln so verändert, dass die Geldhäuser ihre Leichen nicht aus dem Keller holen müssen. Die wertlosen Wertpapier (welch herrlicher Widerspruch!) dürfen aus der Bilanz rausgeschönt werden. Das ist so, als wenn sich ein Krebskranker durch die Vernichtung seiner Krankenakte für gesund erklärt.

Die Party geht weiter.

Dienstag, 14. April 2009

Ist der Frühling schon da?

Die schlechten Nachrichten für die Realwirtschaft im Euroraum reißen nicht ab; das deutsche „Propheteninstitut“ DWI hat inzwischen erklärt, es werde keine Prognose mehr für 2010 abliefern, da die ganze Branche inzwischen in Erklärungsnotstand sei. Das ist zumindest ein ehrliches Eingeständnis der Hilflosigkeit angesichts immer neuer Entwicklungen.

Entgegen der Realwirtschaft kennen die Börsen neuerdings nur eine Richtung: Die nach oben! Zwar kann man noch immer nicht von einem klaren Trend sprechen, aber die Kurssprünge, die beispielsweise in Wien zu verzeichnen sind (Erste, VIG, RI), haben doch etwas für sich. Wer die Erste Group in der „schwärzesten Nacht“ für sieben Euro gekauft hat, kann sich auf über 100 Prozent Gewinn freuen. Nur: Wer hat gekauft, in jener "schwarzen Nacht", als jeder vom Untergang zitterte?

Wenn, hätte, sollte – die Börsen ändern sich nicht, und schon gar nicht die Menschen.

Die Sonne scheint, alles wird besser. Oder nicht?